Ein Schwerpunkt in der Forschung der Medizinischen Genetik ist die Suche nach genetischen Faktoren,
welche häufige neuropsychiatrische Erkrankungen wie beispielsweise die bipolare Störung mitverursachen. Eine Kenntnis
dieser Faktoren ermöglicht ein besseres Verständnis der molekularen Vorgänge bei dieser häufigen Erkrankung wie auch
neue Möglichkeiten der Therapie. In einer grossen, internationalen Studie konnten wir kürzlich mehr als 60 genetische
Risikovarianten identifizieren (Mullins, Forstner et al., Nature Genetics, 2021).
Neben der Identifizierung von Genen, die der Wirkort neuer Medikamente sein könnten (druggable targets) ergaben sich auch
interessante Hinweise, dass bei anderen Erkrankungen wie der Epilepsie eingesetzte Medikamente (z.B. Calciumkanal-Antagonisten)
auch bei der bipolaren Störung helfen könnten.